Trio Klangwelt
Trio Klangwelt
„Muttertagsmatinée“
mit Beethoven´s Gassenhauer Trio B-Dur op.11
Muttertagskonzert mit drei hochkarätigen Musikern aus Würzburg: dem Klarinettisten Marco Gorencic, der Pianistin Elena Polyakova und dem Geiger und Bratschisten Miroslaw Bojadzijew.

Alle drei Musiker gehören dem Trio Klangwelt an, das Marco Gorencic 2007 gründete.

In der außergewöhnlichen Besetzung Klarinette, Violine/Viola und Klavier spielen sie Werke für verschiedene Trio-Formationen. Zum Beispiel übernimmt bei Beethovens Trio die Violine die Cellostimme.

Im Programm werden u.a. Werke von Beethoven, Bruch und Mozart zu hören sein.
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  Ausgabe Karlstadt
  vom Donnerstag, den 16. Mai 2013

von Rainer Hain
Beschwingt mit Mozart am Muttertag
„Trio Klangwelt“ in der Gerbergasse

Wie anders könnte man eine Muttertagsmatinee eröffnen als mit Mozarts „Kegelstadttrio“, leichte, bekömmliche Klassik mit Melodien, die klingen, als wären sie aus der Zauberflöte, beschwingt vorgetragen. Das „Trio Klangwelt“ aus Würzburg gab sich die Ehre im Theater in der Gerbergasse.

Im Einzelnen sind dies: Elena Polyakova, Piano, der Klarinettist Marco Gorencic und Miroslav Bojadzijew, Violine und Viola. Der Geiger eröffnet den Reigen der Töne und gleitet mit einfühlsamer Spielkunst über die Saiten, was das Stück, technisch nicht übermäßig schwer, auch braucht, denn es lebt von einfachen melodischen Linien und dem innigen Einverständnis der Musiker miteinander.

Bald stellt sich das Mozart-Feeling ein: Ein tiefe Zufriedenheit mit sich und der Welt. Vor allem die Klarinette bringt diese Gelöstheit ins Spiel. Gorencic erklimmt mühelos die höchsten Tonfolgen und lässt das Instrument jubeln wie eine Lerche, die sich des neuen Tages freut.

Ganz anders das nächste Stück. Max Bruchs „Aus den 8 Stücken“ op83 präsentiert tiefe warme Töne und, ganz im Sinne der Spätromantik, weniger technische Raffinessen, dafür aber mehr an Klang. Weiche und behauchte, fast subtonale Sounds an der Klarinette in einem Meer dunkler, getragener Töne.

Im letzten Werk bekommen die Muttertagsgäste Ludwig van Beethoven zu hören, und das in einer Weise, die man so kaum gewohnt ist. Das „Gassenhauer Trio“ ist für seine Verhältnisse federleicht, verspielt und doch nicht ganz ohne den dramatischen Schwung, den man mit Beethoven verbindet. Das „Trio Klangwelt“ spielte hier mit großer Leidenschaft und äußerster Präzision. Am Ende kommt es zu einem lebhaften Dialog zwischen Bläser und Streicher einerseits und der Pianistin auf der anderen Seite.

Als Zugabe gab's dann noch jiddische Klezmermusik sowie Leidenschaft pur vom Balkan, Albanien oder Bulgarien vielleicht. Und siehe da, da öffneten die Musiker noch einmal einen Vorhang in eine ganz andere Welt, in der sie sich offensichtlich ebenfalls zu Hause fühlen. Ein furioser Auftakt für den Muttertag 2013.